Vorwort des Vorstandsvorsitzenden zum Nachhaltigkeitsbericht 2024

Wir schließen den Kreis – für eine Kreislaufwirtschaft von morgen

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

2024 war ein ereignisreiches Jahr – ein Jahr, das eindrucksvoll gezeigt hat, wie weit wir auf unserem Weg der nachhaltigen Entwicklung bereits gekommen sind. Für uns ist Nachhaltigkeit kein Modewort und schon gar kein notwendiges Übel. Sie ist fest in unserer Identität verankert – und das seit Generationen. Ein Blick auf unsere über 215-jährige Unternehmensgeschichte zeigt: Meine Vorfahren haben zwar noch nicht von Nachhaltigkeit gesprochen, aber schon immer nachhaltig gedacht und gehandelt.

Firmengründer Otto Koehler etwa setzte bereits 1807 auf Wasserkraft aus dem Mühlbach für die Papierproduktion an unserem Firmenstammsitz in Oberkirch. Rund hundert Jahre später ließ August Koehler junior das Elektrizitätswerk Lautenbach errichten, das uns jahrzehntelang mit umweltfreundlicher Energie versorgte. Langfristige Entscheidungen wie diese inspirieren uns bis heute und prägen unser tägliches Handeln.

Meine Vorfahren haben zwar noch nicht von Nachhaltigkeit gesprochen, aber schon immer nachhaltig gedacht und gehandelt. Das inspiriert uns bis heute.

Kai Furler

Vorstandsvorsitzender der Koehler-Gruppe

Papier, neben erneuerbaren Energien unser Kerngeschäft, betrachten wir als Teil eines Kreislaufs. Im vergangenen Jahr haben wir diesen zirkulären Gedanken weiter vertieft und den Lebenszyklus einer Verpackung des Waffelherstellers Loacker nachgezeichnet. Die Reise ging von der Produktion des flexiblen Verpackungspapiers in Kehl über die Weiterverarbeitung in Italien bis hin zum Recycling in unserem Werk in Greiz. Entstanden ist daraus ein eindrucksvoller Film. Mehr dazu erfahren Sie ab Seite 42. Wir sind uns sicher: Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft verändert unsere Welt grundlegend und wir gestalten die Zukunft.

Auch im Bereich Klimaschutz haben wir einen enormen Fortschritt gemacht. 2024 wurde unser Heizkraftwerk in Oberkirch von Kohle auf Biomasse umgestellt, was den Ausstoß an direkten fossilen CO2-Emissionen um stolze 150.000 Tonnen pro Jahr reduziert. 2025 folgt ein weiteres wichtiges Projekt: Der Windpark Langer Wald im nordhessischen Waldeck steht kurz vor der Inbetriebnahme. Damit kommen wir unserem Koehler-Versprechen große Schritte näher: Bis 2030 wollen wir bilanziell mit unseren eigenen Anlagen mehr Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen, als wir für die Papierproduktion benötigen.

Wir übernehmen Verantwortung – ökologisch wie gesellschaftlich. Unsere Ausbildungsquote lag 2024 mit 4,8 Prozent bereits über dem angestrebten Wert für 2030. Mit dem Bau der Gretel-Furler-Kita, benannt nach meiner Großmutter, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese Verantwortung spiegelt sich auch in unserem wirtschaftlichen Handeln wider. Durch nachhaltige Innovationen und zukunftsorientierte Investitionen sichern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit und leisten zugleich einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Industrie. So stammen etwa all unsere Frischfasern für unsere Papiere aus nachhaltiger Forstwirtschaft und kontrollierten Quellen. Und unser neues flexibles Verpackungspapier Koehler NexPlus® Seal WVB mit Wasserdampfbarriere zeigt, dass nachhaltige Lösungen keine Kompromisse bei der Funktionalität bedeuten.

Unsere unternehmensweiten Anstrengungen in puncto Nachhaltigkeit zeigen Wirkung: Die Platinmedaille der international renommierten Bewertungsplattform EcoVadis bestätigt das. Unser Ziel, bis 2030 eine Bewertung von 80 Punkten zu erreichen, haben wir nicht nur frühzeitig erfüllt, sondern mit 90 von 100 möglichen Punkten sogar übertroffen. Damit gehören wir zu den besten ein Prozent der weltweit bewerteten Unternehmen in unserer Branche. Ein bedeutender Meilenstein, den wir vor allem dem größten Erfolgsfaktor der Koehler-Gruppe zu verdanken haben: unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Um weiterhin erfolgreich zu sein, optimieren wir unsere internen Abläufe stetig. Heute verfügen wir über klare Roadmaps, regelmäßige Status-Checks und eine umfassende Übersicht über all unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen. So bleiben wir auf Kurs, machen Fortschritte messbar und können rechtzeitig nachsteuern, wenn es nötig ist. In diesem Bericht gehen wir deshalb noch einen Schritt weiter als in den Vorjahren: Wir legen nicht nur unsere Ziele offen, sondern kommunizieren auch den aktuellen Fortschritt und die Herausforderungen, denen wir begegnen. Wie weit wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie 2030 bereits gekommen sind, lesen Sie ab Seite 26.

Die Erfolge der vergangenen Jahre verdanken wir nicht nur bloßen Strategien auf dem Papier, sondern den Menschen, die hier tagtäglich mitdenken, neue Ideen entwickeln und Verantwortung übernehmen. Ich freue mich darauf, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen – mit Neugier, Mut und dem festen Willen, unsere Zukunft selbst zu gestalten.

Ihr
Kai Furler
Vorstandsvorsitzender der Koehler-Gruppe