Story 10

Papier zum Wohlfühlen

Urlaube mit dem Camper boomen. Kein Wunder, verbindet diese Art zu reisen großen Komfort mit großer Freiheit. Dass diese Freiheit auch noch ansprechend aussieht, dafür sorgen Dekorpapierproduzenten wie Koehler Paper und Wohnmobilhersteller wie Bürstner. Ein Gespräch unter blühenden Apfelbäumen.

Die Sonne scheint durch die Fenster des Wohnmobils und verziert den Tisch mit hellen Streifen. Durch die offene Tür weht die kühle Frühlingsluft herein und bringt jede Menge Pollen mit. Erdige Schuhsohlen scharren über den Boden des Wagens, Kameraausrüstung und Reflektoren werden aufgebaut, schwere Taschen abgestellt und über Polster geschleift. Wassergläser und Kaffeetassen hinterlassen erste Spuren auf den Oberflächen.

So idyllisch diese Szenerie ist, macht sie doch eines deutlich: Die Innenausstattung eines Wohnmobils muss einiges aushalten – und da ist dieses Fotoshooting in Kehl beim Wohnmobilhersteller Bürstner für dieses Magazin noch harmlos. Schließlich muss das Interieur „im echten Leben“ einen Roadtrip entlang der südafrikanischen Küste ebenso meistern wie eine Tour durch die verschneiten Berge Skandinaviens – mit allen Begleiterscheinungen: direkte Sonneneinstrahlung, Hitze und Kälte, salzige Meeresluft und trockenes Klima, Schmutz und Belastungen aller Art. Und nicht nur das: Die Innenausstattung muss dabei auch noch schön aussehen.

Tatjana Afra Weßelbaum und Dominik Dahmer im Gespräch über die Vorzüge von Dekorpapieren.

Dekorpapiere: flexibel einsetzbar

„,Wohnfühlen‘ heißt das bei uns. Dazu trägt das moderne Innenraumdesign maßgeblich bei“, erklärt die Designerin und Produktmanagerin Tatjana Afra Weßelbaum, während sie Campingstühle aus dem Wagen holt und für das Interview im Schatten platziert. Eine wichtige Rolle hierfür spielen Dekorpapiere. Das sind Spezialpapiere für die Oberflächenveredelung von Holzwerkstoffen. Die einfarbigen Papiere werden in bedruckter und unbedruckter Form mit Harzen getränkt und auf das Trägermaterial laminiert. Man findet sie an Wänden, Türen, Böden, Schränken, Betten, Regalen und Tischplatten. Ihr Einsatz ist nicht auf Caravans beschränkt, Dekorpapiere gibt es im gesamten Möbelbereich, auf Fußböden, selbst an Hausfassaden.

„Dekorpapiere sind Hightech-Produkte“, sagt Dominik Dahmer, Sales Manager Koehler Decor Paper, und zeigt für den Fotografen auf einige Beispiele im Bürstner-Mobil. Wichtig sei, dass sie im Druckprozess stabil blieben und beim Imprägnieren die Harze gut aufsaugten. Erst das garantiere eine optimale Weiterverarbeitung. Zum Abdecken dunkler Trägermaterialien werden die Dekorpapiere mit Füllstoffen versehen. Diese Weiß- und Farbpigmente weisen eine hohe Lichtechtheit auf und sind chemisch resistent. Alles Aspekte, die für Weiterverarbeiter wie Dekordrucker und Beschichter und letztlich für Kunden wie Bürstner essenziell sind.

„Natürlich ist uns die Optik wichtig“, erklärt Weßelbaum und legt sich eine Decke auf den Schoß, während die Kamera klickt. „Aber die Qualität des Materials muss stimmen. Im engen Raum eines Wohnmobils ist ein robustes, reproduzierbares Dekor entscheidend.“

Gesundes Raumklima im Fokus

Auch das Thema Nachhaltigkeit wird immer bedeutender, denn „Wohnfühlen“ fängt bei Bürstner mit einer gesunden Umgebung an. Grundlage hierfür sind nachhaltige Ausgangsmaterialien. Koehler Dekorpapier wird in geschlossenen Wasserkreisläufen und hauptsächlich aus natürlich zertifizierten Laubholzzellstoffen produziert. „Auch die Verwendung von wasserbasierten Druckfarben und Lacken ist uns wichtig. Das Wohnraumklima steht für Kundinnen und Kunden immer mehr im Fokus“, so Weßelbaum.

Die Schreinerin und Möbeldesignerin, die seit 16 Jahren bei Bürstner ist und früher gerne selbst an der Kreissäge stand, ist für den Look des gesamten Interieurs verantwortlich. Von den Möglichkeiten der Dekorpapiere ist sie begeistert: „Gestalterisch gibt es dank Digitaldruck kaum Grenzen.“ Die Druckdesigns reichen von Holz-, Stein- bis hin zu Fantasiedekoren. Der Unterschied zu echten Hölzern und Steinen sei kaum zu ermitteln. Auch Perlmutt- und Metalliceffekte seien umsetzbar.

Die Qualität des Materials muss stimmen. Im engen Raum eines Wohnmobils ist ein robustes, reproduzierbares Dekor entscheidend.

Die Qualität des Materials muss stimmen. Im engen Raum eines Wohnmobils ist ein robustes, reproduzierbares Dekor entscheidend.

Tatjana Afra Weßelbaum,

Designerin und Produktmanagerin bei

Bürstner

Haptik wird immer wichtiger

„Unsere Wohnfühl-Linie ist im Design natürlich und elegant. Mittlerweile bieten wir aber auch sportliche Fahrzeuge an, die mit warmen Farben spielen, mit Kupfertönen sowie schwarzen Akzenten“, sagt Weßelbaum, die selbst leidenschaftliche Camperin ist. Auch das haptische Erlebnis werde immer wichtiger, denn es mache die Dekore wertig.

Das ist ein Trend, den auch Dominik Dahmer immer stärker wahrnimmt – und der ihn ganz persönlich packt: „Meine Frau ist manchmal reichlich genervt, wenn wir ins Restaurant oder in ein Möbelhaus gehen. Aber ich kann es nicht lassen: Ich muss alle Oberflächen anfassen“, sagt er schmunzelnd und guckt zum Fotografen. Der hat die Kamera längst weggelegt – und streichelt liebevoll die Innenseite der Tür.

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