Viele Wege führen ans Ziel
Stefanie Weber
35, Papieringenieurin in Kehl
Manchmal macht man einen Plan, dann kommt es anders. Man ändert seine Meinung und oft auch seine Ziele. Gut, wenn man dann einen Arbeitgeber hat, der einem den Raum lässt, sich zu entwickeln. Drei Beispiele zeigen, dass es bei Koehler ganz verschiedenen Wege für eine erfolgreiche Karriere gibt.
Zweifachmama mit Vollzeitjob
Wenn Stefanie Weber durch die Weinberge läuft, hört sie gerne Musik. Rock oder Schlager, je nach Laune. Auch wenn sie ihren Traumjob gefunden und ein erfülltes Leben hat, braucht sie diese Ablenkung hin und wieder. Webers Alltag als Zweifachmama und Vollzeit-Papieringenieurin lässt ihr kaum Freizeit. Doch sie nimmt es gelassen: „Als Mutter braucht man viel Organisationstalent, was mir im Job hilft.“ Morgens bringt sie ihre Kinder (drei Jahre und ein Jahr alt) in die Kita, dann beginnt die Arbeit.
Die heute 35-Jährige erkannte schon früh ihre Leidenschaft für Papier und hatte einen klaren Karrierepfad vor Augen: „Für mich gab es immer nur Koehler.“ Diese Verbundenheit gründet nicht zuletzt darauf, dass ihr Vater seit 30 Jahren bei Koehler in Oberkirch arbeitet und sie sich schon in der Schule besonders für naturwissenschaftliche Fächer begeisterte.
Für mich gab es immer nur Koehler.
Ein freiwilliges Praktikum in der Papiertechnologie bestätigte schließlich ihre Entscheidung, und so begann sie 2005 eine Ausbildung bei Koehler – ebenfalls im Bereich Papiertechnologie. Es folgte ein Maschinenbau-Studium, dessen Abschlussarbeit sie bei Koehler schrieb. 2012 war sie mit dem Studium fertig: „Ich wollte unbedingt zurück zu Koehler“, sagt Weber. Ihr Plan ging auf. Heute arbeitet sie als Papieringenieurin an der Papiermaschine 1 in Kehl. Sie betreut das operative Tagesgeschäft und arbeitet an einer stetigen Optimierung der Produktqualität sowie der Arbeitsabläufe.
Da ihr Tag scheinbar 35 Stunden hat, will sie noch mehr erreichen: „Mein Ziel ist es, irgendwann selbst Produktionsleiterin zu sein“, sagt sie. Das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm von Koehler hat sie für alle Fälle schon absolviert.
Ausbildung Papiertechnologin
2005
Maschinenbau-Studium
Papieringenieurin PM 1
Mustafa „Ufuk“ Demir
55, Maschinenführer in Oberkirch
Karriere mit vielen Stationen
An seinem Schlüsselbund hängt seit 38 Jahren ein Namensschild: Ufuk Demir. „Schon meine Eltern haben mich Ufuk gerufen und so kennt mich auch hier jeder“, sagt der 55-jährige, der eigentlich Mustafa heißt. Das Schild hat er an seinem ersten Tag gemacht. Als 16-Jähriger beginnt er in der Elektrowerkstatt, sein erster Auftrag: Schilder gravieren. Eigentlich will er eine Lehre zum Elektriker machen, aber es kommt anders.
Wenn ich zurückblicke, ist bei mir alles gut gelaufen.
Es zieht ihn in die Produktion, als sich eine Möglichkeit ergibt, wechselt er. Mit 20 Jahren arbeitet er das erste Mal als Maschinenführer an der Papiermaschine 3. „Die Maschine ist die sortenreichste bei Koehler“, sagt er, und das ist ein Punkt, der ihm besonders gut gefällt. Am meisten Spaß machen ihm nämlich neue Herausforderungen, zum Beispiel, wenn er und sein Team auf der Maschine neue Papiere testen. Demir wechselt in andere Bereiche, kehrt aber schließlich an „seine“ Papiermaschine 3 zurück. Mit seinem Werdegang in den unterschiedlichen Bereichen ist er zufrieden. Auch ohne abgeschlossene Ausbildung habe er immer die Möglichkeit gehabt, sich zu entwickeln. „Wenn ich zurückblicke, ist bei mir alles gut gelaufen“ sagt der 55-Jährige. Demirs jahrelange Erfahrung kommt ihm nun zugute. Er ist nämlich mittlerweile Dienstältester und eine Art Mentor für Neueinsteiger. „Das fühlt sich seltsam an, aber es ist schön zu sehen, dass ich die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit meiner Erfahrung unterstützen kann.“
In seiner Freizeit spielt Demir gerne Billiard und macht Musik, Perkussion ist seine Leidenschaft. Seit drei Jahren müssen diese Hobbys aber zurückstecken, denn seitdem ist er Großvater: „Jetzt ist mein Haupthobby mein Enkelsohn und das ist teilweise ein Vollzeitjob.“
Maschinenführer PM 3
Quereinstieg
1985
Dominik Hoferer
37, Produktionsleiter in Oberkirch
Dreifacher Vater und Hobbyfußballer
Wenn Dominik Hoferer von der Arbeit nach Hause kommt, hat er ein Lächeln auf den Lippen. Denn dort warten seine drei Kinder voller Vorfreude auf ihren Papa. „Wenn die Tür aufgeht und die Kids angerannt kommen, dann ist das ein tolles Gefühl“, sagt der 37-Jährige. Hoferer ist Produktionsleiter bei Koehler in Oberkirch und ganz in der Nähe in Lautenbach zuhause. Hier hat er eine Familie gegründet, ein Haus gebaut, hier spielt er jeden Donnerstagabend im Verein Fußball. Der Familienvater hat alles erreicht, was er sich im Leben gewünscht hat – doch einfach war der Weg dorthin nicht. 2003 begann Dominik Hoferer seine Ausbildung zum Papiertechnologen bei Koehler in Oberkirch. Nach seinem Abschluss wagte er den Sprung ins akademische Leben und in das ferne München. Dort studierte er Verfahrenstechnik mit Fokus auf Papier- und Verpackungstechnik. Nach dem Studium zog Hoferer weiter in die Schweiz und zwei Jahre später nach Ehingen.
Die Qualität des Papiers steht für uns an oberster Stelle.
Doch persönliche Umstände verschlugen ihn 2016 zurück in seine Heimat Lautenbach – und zurück zu Koehler. „Am Anfang empfand ich es als Rückschritt“, sagt Dominik Hoferer. „Mein Ziel, als Produktionsleiter zu arbeiten, hatte ich ja bereits erreicht. Ich merkte aber schnell, dass es keiner war. Es war eine neue Herausforderung mit vielen neuen Papiersorten.“ Nach sieben Jahren in Oberkirch bot sich dann die Chance auf seine Wunschposition als Produktionsleiter der PM 5. Zu seinem Job gehört es, neben der Qualität des Papiers für die Arbeitssicherheit zu sorgen. „Die hat für uns eine hohe Priorität.“
Auch wenn es länger gedauert hat, der Weg und all die Mühen haben sich gelohnt: Dominik Hoferer fühlt sich heute angekommen in Oberkirch.
2003
Ausbildung Papiertechnologe
→ Studium Verfahrenstechnik
Prozessingenieur
in der Schweiz
Leiter Prozesstechnologie in Ehingen (DEU)
→ Produktionsleiter
Gruppenleiter
→ Produktionsleiter